Saturday, 9 January 2010

Carlfriedrich Claus

Der Künstler-Philosoph Carlfriedrich Claus lebte als Schriftsteller, Grafiker und Zeichner in der DDR. Seine Werke sind vorwiegend Grafiken, die aus einer Art Mikroschrift bestehen, die praktisch nicht entzifferbar ist und die sich zu meist abstrakten Gebilden zusammensetzt. Die Themen sind Sprache (Claus experimentierte mit Lautbildungsprozessen), Schrift (er beherrschte mehrere Alphabete) und kommunistische Geschichtsphilosophie sowie die Beziehungen zwischen Subjekt und Objekt, Bewusstsein und Materie. Er stand unter anderem in Kontakt zu Ernst Bloch, Michel Leiris, Raoul Hausmann, Franz Mon und dem Dresdner Maler Albert Wigand.
Claus begriff sich als überzeugter Kommunist, war aber den Behörden vor allem in seiner Region suspekt. Er wurde vom Staatssicherheitsdienst der DDR überwacht, und man legte ihm eine Ausreise nach Westdeutschland nahe, was er empört von sich wies. Darüber hinaus war er sein Leben lang entschiedener Pazifist, was dem SED-Staat ebenfalls suspekt war.
1964 hatte er die erste Personalausstellung in der Staatlichen Kunsthalle Baden-Baden. 1975 wurde er Mitglied des Verbandes Bildender Künstler. 1977 gründet er zusammen mit Michael Morgner, Thomas Ranft, Dagmar Ranft-Schinke und Gregor-Thorsten Schade nach Ranfts Idee die Künstlergruppe und Produzentengalerie Clara Mosch (1977–1982) in Adelsberg, einem Stadtteil von Karl-Marx-Stadt. 1978 gewann er den 2. Preis der Grafik-Biennale in Krakau. In den 1990er Jahren arbeitete er an visueller Poesie im Grenzbereich von Lyrik und Grafik. In den letzten Lebensjahren beschäftigte er sich auch vermehrt mit Esoterik.

http://www.ubu.com/sound/claus.html

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